Das Ammergebirge hält überraschend viele stille Wege und Gipfel bereit. Aber auch zu den Zeiten des 9 €-Tickets wird es am Bahnhof des verschlafenen Grenzorts Griesen wohl eher ruhig bleiben. Umso spannender ist die groß angelegte, zunächst einsame Überschreitung des Hohen Ziegspitz, die nach mehr als 20 km bis ins quirlige Garmisch-Partenkirchen führt. Neben der entsprechenden Kondition ist Orientierungsgabe notwendig: der erste Teil der Tour ist längst aus dem offiziellen Wegenetz entlassen worden. Trotz einiger Veröffentlichungen geht diese Überschreitung problemlos als Geheimtipp durch!
Tourensteckbrief
- Ausgangspunkt: Bahnhof Griesen
- Ziel: Bahnhof Garmisch-Partenkirchen
- An- und Abreise mit ÖPNV: sehr empfehlenswert
- Gehzeit: ca. 6:30 Stunden
- Technischer Anspruch: mittel, ein Mindestmaß an Orientierungssinn ist unbedingt erforderlich!
- Höhenmeter: ca. 1.150 im Auf- und 1.250 im Abstieg
- Einkehrmöglichkeit: kommt in Form der Stepbergalm genau zur richtigen Zeit
- Beste Jahreszeit: Spätes Frühjahr bis zum Wintereinbruch
Was gibt es auf der Tour zum Hohen Ziegspitz zu entdecken?
- Das Friedergries hat eine enorme Ausdehnung und ist gerade in der Morgensonne ein wunderbarer Ort. Am liebsten würde man hier einfach den restlichen Tag die Natur beobachten und die überwältigende Stille genießen.
- Der schönste Wegabschnitt ist die lange, fast ebene Hangquerung zur längst aufgegebenen Grießbergalm. Zahlreiche Bergblumen stehen links und rechts des Weges und immer wieder öffnen sich schöne Blickfenster zur gegenüberliegenden Zugspitze.
- Auch die Gratwanderung zum Hohen Ziegspitz punktet mit dem schönen Panorama in allen Himmelsrichtungen. Dabei sollte man sich aber nicht zu sehr ablenken lassen, das viele Auf und Ab fordert abschnittsweise Aufmerksamkeit ein.
- Das Gipfelpanorama ist umfassend, reicht im Süden aber nur bis zum nahen Wettersteingebirge. Wer den Blick weiter in die Ferne schweifen lassen möchte, kommt so hoch über dem Loisachtal natürlich dennoch auf seine Kosten: zahlreiche bekannte Münchner Hausberge im Ammergebirge geben sich im Panorama die Ehre.
- Für den Abstieg ins Tal stehen verschiedene Varianten zur Verfügung. Besonders empfehlenswert und sehenswert ist dabei der Steig durch das Gelbe Gwänd. Wer dieses noch nicht kennt: der Name erschließt sich spätestens beim ersten Besuch!
Ein Kommentar