Die einsamen Ecken im Münchner Umland sind rar geworden, besonders viele Geheimtipps scheinen nicht mehr zu existieren. Glücklicherweise gibt es dennoch einige zumindest ruhige Gegenden, die vor allem den Einheimischen bekannt zu sein scheinen. Das Mangfalltal auf Höhe von Valley gehört auf jeden Fall dazu, wird aber durchaus von Spaziergängern begangen und einigermaßen bevölkert. Wirklich still wird es dann auf dem zweiten Abschnitt der Tour von Grub bis Aying, wo man die nächsten Münchner erst wieder im Ayinger Brauereigasthaus antreffen wird!
Was gibt es auf der Tour zwischen Darching und Aying zu entdecken?
- Die Tour beginnt am südlichen Rand der Münchner Schotterebene bei Darching. Während im Süden mit Fentberg und Taubenberg die ersten Hügel von den nahen Voralpen künden, wirkt in Richtung Norden das Gelände völlig eben. Dennoch weist es ein kaum wahrnehmbares, geringes Gefälle in Richtung München auf. Besonders viel merkt man auch auf der Tour davon nicht, führt der Tourenvorschlag nach den ersten Metern doch bereits ins Mangfalltal hinab.
- Die Mangfall hat sich einen durchaus respektablen Graben geschaffen, der früher für zahlreiche Mühlen wie geschaffen war. Die meisten Gebäude im Tal sind dann auch auf diese Mühlen zurückzuführen, die dazugehörigen Dörfer finden sich oberhalb der Geländekanten. Einen Abstecher wert ist dabei Valley, bekannt für das Alte und Neue Schloss. In letzterem befindet sich übrigens seit wenigen Jahren wieder eine Brauerei, deren Erzeugnisse auf der anderen Straßenseite im Bräustüberl gleich verkostet werden dürfen. Wer mehr den geistigen Genüssen zuneigt, kommt vermutlich eher im benachbarte Orgelzentrum auf seine Kosten.
- Sobald die Mangfall sich am Mangfallknie nach Osten wendet, ist der ostseitige Ausgang des eindrucksvollen Teufelsgrabens erreicht. Der Ursprung dieses kilometerlangen, meist wasserlose Einschnitt dürfte in früheren Zeiten viele Menschen vor ein Rätsel gestellt haben, was wiederum zur Namensgebung führte. Heute wissen wir, dass während der letzten Eiszeit, der Würm-Kaltzeit, sich hier die zeitweise blockierte Isar einen alternativen Abfluss in Richtung Osten suchte. Sobald der ursprüngliche Lauf in Richtung München wieder frei wurde, fiel der Teufelsgraben rasch wieder trocken – und stellt bis heute ein beeindruckendes Zeugnis längst vergangener, glazialer Zeiten in Bayern dar.
- In Grub wieder auf der Schotterebene angekommen, folgt gleich das nächste Zeugnis glazialer Geschichte Oberbayerns: entlang des Grub-Harthauser-Trockentals geht es, eine erkennbare Geländekante zur rechten, weiter in Richtung Aying. Vor der Rückfahrt lohnt hier übrigens noch die Einkehr in der bekannten Brauereigasthof samt angeschlossenem Biergarten!
Tourensteckbrief
- Ausgangspunkt: Bahnhof Darching
- Ziel: Bahnhof Aying
- An- und Abreise mit ÖPNV: sehr empfehlenswert
- Gehzeit: ca. 3:30 Stunden
- Technischer Anspruch: weitgehend einfach, allerdings finden sich im Mangfalltal auch steile und holprige Wegabschnitte
- Höhenmeter: ca. 125 m im Anstieg, ca. 200 m im Abstieg
- Verschiedene Einkehrmöglichkeiten in den Dörfern entlang der Strecke, ganz besonders empfehlenswert ist die Brauereigaststätte im Zielort Aying
- Beste Jahreszeit: in den Wintermonaten, im Sommer nur im schattigen Mangfalltal angenehm
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