Berg-Ge(he)n

Tour des Monats 09/2023: Toni-Gaugg-Höhenweg

Schuttreiche Wege auf dem Toni-Gaugg-Höhenweg bei meist guter Aussicht

Das Karwendel ist durchzogen von unzähligen Wegen und Steigen. Die meisten orientieren sich dabei an den Tälern und den direkten Gipfelzustiegen: Höhenwege und kletterfreie Querungen der langen Karwendelketten sind selten. Unter diesen wenigen sticht der Toni-Gaugg-Höhenweg hervor, der entlang der wilden, unzugänglich erscheinenden Hauptkette das Karwendelhaus mit der Pleisenhütte verbindet. In langjähriger Arbeit hat sich der Erbauer und erster Wirt der Pleisenhütte, der namensgebende Toni Gaugg, um das Finden eines gangbaren Wegs mehr als verdient gemacht hat. Herausgekommen ist eine Paradetour inmitten des Karwendels!

Was gibt es auf dem Toni-Gaugg-Höhenweg zu entdecken?

  • Am ersten Tourentag steht allein der Aufstieg aus dem Rißtal zum Karwendelhaus auf dem Programm. Der dabei zu passierende Kleine Ahornboden ist ein wunderbarer Ort, der zu einer längeren Pause einlädt. Vor allem, wenn der Herbst schon näher rückt und sich die Blätter der Bergahorne bunt verfärben. Das Schauspiel gleicht dem des Großen Ahornbodens, bleibt aber weitgehend unbeachtet und Besucherströme bleiben im Kleinen Ahornboden vollständig aus.
  • Der zweite Tag bringt dann Karwendel-Feeling vom Feinsten: der Weg zur Birkkarspitze bleibt zurück, der Brendelsteig leitet hinüber zum Toni-Gaugg-Höhenweg. Es geht los! Verschiedenste Geländeformen, immer wieder neue Herausforderungen und wunderbare Aussichten wechseln sich in rascher Folge ab. Langweilig wird es bis zur Pleisenhütte definitiv nicht werden!
  • An der Biwakschachtel in der Breitgrieskarscharte ist in etwa die Hälfte des Wegs zwischen den beiden Hütten geschafft. Wer gut in der Zeit liegt, kann noch einen Abstecher zur Großen oder Kleinen Seekarspitze einlegen!
  • Im Hinterkar angekommen sind viele Schwierigkeiten bereits passé – aber die vielen Kilometer bis zum Bahnhof in Scharnitz ziehen sich. Nach der Einmündung in den von der Pleisenspitze herabführenden Steig ist es nicht mehr weit zur Pleisenhütte. Diese kommt ganz recht, wird der lange Tag ab hier doch sehr gemütlich: der Kuchen ist vorzüglich, die Getränke fachgerecht gekühlt – und die Atmosphäre herzlich. Hier steht kaum jemand gerne für den finalen Abstieg nach Scharnitz auf.

Tourensteckbrief

  • Ausgangspunkt: Bushaltestelle Johannestal, Hinterriß
  • Ziel: Bahnhof in Scharnitz
  • An- und Abreise mit ÖPNV: sehr empfehlenswert
  • Gehzeit: ca. 12:00 Stunden an zwei Tagen
  • Technischer Anspruch: schwer, denn am zweiten Tag wartet durchgehend anspruchsvolles Gelände. Nur bei guten Bedingungen zu begehen: bei schlechter Sicht sind Orientierungsprobleme, bei Nässe oder gar Glätte deutlich erhöhte Unfallgefahr zu erwarten!
  • Höhenmeter: ca. 2.000 m im Auf- und Abstieg
  • Eine Einkehrmöglichkeit besteht nach der Übernachtung im Karwendelhaus erst wieder an der Pleisenhütte!
  • Beste Jahreszeit: im stabilen Spätsommer

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