Manchmal muss man gar nicht in die Berge fahren, um zahllose Berge zu sehen. Ein Besuch auf dem Hohen Peißenberg reicht nämlich bereits dafür aus! Dieser Molassehügel erhebt sich wenige hundert Meter über den Pfaffenwinkel und ist die mit Abstand markanteste Erhebung der Umgebung. Dementsprechend vorzüglich ist das Panorama, gerade wenn die Sicht an kalten Wintertagen glasklar ist. Obwohl eine Fahrstraße hinaufführt, ist die langsame Überschreitung von Peißenberg über den Hohen Peißenberg nach Hohenpeißenberg trotz kaum zu unterscheidender Ortsnamen die bessere Wahl!
Was gibt es auf der Tour zum Hohen Peißenberg zu entdecken?
- Sobald die letzten Häuser von Peißenberg zurückbleiben, beginnt der Aufsteig über die sanft geneigte Ostflanke des Hohen Peißenbergs. Spätestens an der kleinen Kapelle St. Michael wähnt man sich weit weg von der Zivilisation und ist ganz in der Natur angekommen!
- Schon fast bis zum höchsten Punkt aufgestiegen, holt der wuchtige Fernsehturm allerdings alle Besucher ins hier und jetzt zurück. Wenig später leitet dann auch die Fahrstraße hinauf zum Gipfel. Dort befindet sich mit der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt eine kulturelle Sehenswürdigkeit.
- Das Gipfelpanorama vom Hohen Peißenberg kann sich durchaus sehen lassen: von den Allgäuern Alpen über das nahe Ammergebirge und das dahinter liegende Wetterstein mitsamt der Zugspitze geht der Blick auch zum Mangfallgebirge und weiter bis zu den Chiemgauer Alpen. Ein Besuch des Hohen Peißenbergs lohnt also ganz besonders an klaren Tagen!
- Nur ein paar Meter neben der Wallfahrtskirche findet sich mit dem Meteorologischem Observatorium die weltweit älteste im Betrieb befindliche Bergwetterstation. Seit dem 1. Januar 1781 werden hier ohne Unterbrechung vielfältige Wetterdaten erhoben, zunächst durch Mönche des nahen Kloster Rottenbuchs, heute durch den Deutschen Wetterdienst. Der Klimawandel lässt sich an diesen langen Zeitreihen besonders deutlich ablesen: lag die Jahresmitteltemperatur zu Ende des 18. Jahrhunderts hier noch bei etwa 6° Celsius und gegen Ende der Kleinen Eiszeit am Ende des 19. Jahrhunderts sogar noch deutlich darunter, wurden in den letzten Jahren schon vereinzelt die 8° Celsius überschritten.
Tourensteckbrief
- Ausgangspunkt: Bahnhof Peißenberg
- Ziel: Bahnhof Hohenpeißenberg
- An- und Abreise mit ÖPNV: sehr empfehlenswert
- Gehzeit: ca. 2:30 Stunden
- Technischer Anspruch: einfache Fußwege
- Höhenmeter: ca. 400 im Auf- und ca. 250 im Abstieg
- Einkehrmöglichkeit am Gipfel des Hohen Peißenbergs
- Beste Jahreszeit: besonders empfehlenswert an klaren Wintertagen, wenn die Fernsicht am besten ist
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