Nomen est omen – denn der Grünkopf wird seinem Namen das ganze Jahr über gerecht. Zahlreiche Nadelbäume stehen auf seinen Flanken unterhalb der felsigen Wettersteinspitzen, nur am Gipfel findet sich eine größere Lichtung. Die vor einigen Jahren noch sehr gute Aussicht wächst zwar sukzessive zu, trotzdem lohnt ein Besuch des eher unbekannten Gipfels im späten Herbst!
Was gibt es auf der Tour zum Grünkopf zu entdecken?
- Der Aufstieg zum Grünkopf folgt historischen Pfaden: im Dritten Koalitionskrieg verteidigten die Tiroler an der Porta Claudia, den Befestigungswerken in Scharnitz und am Eingang in die Leutasch, ihre Heimat gegen die vorrückenden bayerischen und französischen Truppen. Ein Mittenwalder Bauer zeigte den Franzosen den kleinen Steig der am Grünkopf vorbei in das Leutascher Tal und somit in den Rücken der Leutscher Schanz führt. Beim Friedensschluss einige Monate später fiel dann ganz Tirol an Bayern.
- Die Grenzziehung währte allerdings nicht lange, seit dem Wiener Kongress ist der Grenzverlauf nun jedoch seit mehr als 200 Jahren unverändert. Gute Steige folgen vom Grünkopf an immer entlang der kaum zu übersehenden Grenzschneise weiter nach Osten: mal in Bayern, mal in Tirol geht’s hinüber zur Ederkanzel.
- Das Gasthaus auf der Ederkanzel liegt übrigens ebenfalls direkt an der Grenze: die sonnige Terrasse mit Blick ins Isartal befindet sich bereits in Tirol, Wirtsstube und Küche gerade so eben noch in Bayern. Ein seltenes Kuriosum, das aber gut zu dieser grenzwertigen Tour passt!
Tourensteckbrief
- Ausgangspunkt: Bahnhof in Mittenwald
- Ziel: Bahnhof in Mittenwald
- An- und Abreise mit ÖPNV: sehr empfehlenswert
- Gehzeit: ca. 5:00 Stunden
- Technischer Anspruch: gering, Trittsicherheit ist dennoch anzuraten
- Höhenmeter: ca. 700 im Auf- und Abstieg
- Beste Jahreszeit: im Herbst bis zum Winterbeginn
- Einkehrmöglichkeit: an der Ederkanzel
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