Berg-Ge(he)n

Tour des Monats 05/2023: Hirschberg

Zarte Grüntöne und letzter Schnee am Hirschberg

Der Schneeschmelze ist in vollem Gange, die niedrigeren Gipfel in den Münchner Hausbergen lassen sich mittlerweile wieder gut erreichen. Ein passendes Gipfelziel für den Mai ist der Hirschberg. Bereits bei der morgendlichen Anfahrt zum Tegernsee ist er kaum zu übersehen. Dabei ist sein Gipfel mit nicht einmal 1.700 m gar nicht mal so hoch. Auf seinem um diese Jahreszeit meist schneefreien, weitem Gipfelrücken gibt es genügend Platz für eine ausgiebige und vor allem sonnige Pause. Ein schöner Gipfel für einen entspannten Saisonstart!

Was gibt es auf der Tour zum Hirschberg zu entdecken?

  • Der kleine Ort Kreuth, an dessen Ortsrand die Tour beginnt, könnte einem Bayerischen Heimatfilm entsprungen sein. Obwohl der Massentourismus rund um den nahen Tegernsee brummt, unzählige Besucher anzieht und die Kassen klingeln lässt, ist es in Kreuth ruhig geblieben. Vor ein paar Jahren ist Kreuth übrigens zum Bergsteigerdorf ernannt worden – eine tolle und verdiente Auszeichnung für die kleine Gemeinde! Der Kriterienkatalog dafür ist recht lang und umfasst nicht nur nachhaltigen (Berg-) Tourismus, sondern neben vielen anderen Aspekten auch die Bewahrung der örtlichen Traditionen. Es ist gar nicht so einfach, all diese Punkte zu erfüllen: in Deutschland gibt es derzeit nur drei weitere Bergsteigerdörfer!
  • Nach dem meist einsamen Aufstieg zur Rauheckalm gilt es bald die erste Entscheidung des Tages zu treffen: erst zum Gipfel und dann zum Hirschberghaus? Oder doch erst zur Hütte und dann zum Gipfel? Oder vielleicht doch sowohl im Auf- als auch Abstieg eine kurze Einkehr auf der sonnigen Terrasse?
  • Der technisch leicht zu erreichende Hirschberg punktet weniger mit spannenden Auf- oder Abstiegen, sondern mit seiner überwältigenden Aussicht. Da ist zum einen der schöne Blick zum nahen Tegernsee, der zahlreiche Besucher anzieht. Im Wortsinne auf der anderen Seite lassen sich vom breiten Gipfelrücken des Hirschbergs zahlreiche weitere, meist wohlbekannte Gipfel der Münchner Hausberge studieren. Ganz besonders nah sind Wallberg und das Gipfelpaar Roß- und Buchstein. Im Süden zeigt sich der markante, vielleicht noch verschneite Blaubergkamm, über den der Guffert neugierig hinwegschaut. Bei klaren Sichtverhältnissen geht der Blick aber auch noch viel weiter: von der Zugspitze über die Birkkarspitze und viele weitere Karwendelgipfel bis hin zu einigen kleinen Ausschnitten des Alpenhauptkamms gibt es unzählige Berge und kühne Spitzen zu entdecken. Bei dieser Aussicht findet jeder genügend Inspiration für die nächsten Touren!

Tourensteckbrief

  • Ausgangspunkt: Bushaltestelle Kreuth Rathaus
  • Ziel: Bushaltestelle Scharling Hirschbergweg
  • An- und Abreise mit ÖPNV: sehr empfehlenswert
  • Gehzeit: ca. 4:30 Stunden
  • Technischer Anspruch: gering, es sind keinerlei Schwierigkeiten zu erwarten
  • Höhenmeter: ca. 900 Höhenmeter im Auf- und Abstieg
  • Der Abstieg lässt sich mit einer genussreichen Einkehr im Hirschberghaus vorzüglich unterbrechen
  • Beste Jahreszeit: im Sommerhalbjahr

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