Wie der Name es schon vermuten lässt, ragt der Spitzstein keck aus dem ansonsten eher gleichmäßig gewelltem Kammverlauf am südwestlichen Rand der Chiemgauer Alpen hervor. Nur die Südflanke des Spitzsteins ist vergleichsweise sanft geneigt und vermittelt einen einfachen Zustieg zum höchsten Punkt. Die Aussicht vom Gipfel ist übrigens trotz dessen geringer Höhe exzellent: insbesondere nach Süden ist der Blick frei und weitreichend!
Inhalt
Kurzer Anstieg
Während der morgendlichen Anfahrt zeigt sich der Himmel noch bedeckt. Doch der Wetterbericht hat nicht zu viel versprochen: als wir am Parkplatz an der Goglalm eintreffen, reißt die Wolkendecke langsam auf – auch wenn die blauen Abschnitte zunächst noch weit entfernt scheinen. Auf der kurzen Strecke zum Spitzsteinhaus können wir zwar noch nicht die Herbstsonne genießen, das ändert sich aber wenige Höhenmeter weiter oben. Ab jetzt zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite, der goldene Oktober schenkt uns einen besonders schönen Bergtag!

Dementsprechend gut gelaunt machen wir uns an den restlichen Aufstieg. Dieser führt uns über die nun sonnigen Wiesen und entlang eines gut zu gehenden Steigs gemütlich in die Höhe. Erst am Waldrand wird’s etwas anstrengender: zahlreiche Wurzeln und auch ein paar wenige steilere Felspassagen fordern die nötige Aufmerksamkeit ein. Dennoch kommen wir gut vorwärts, was wir Dank des Grenzverlaufs zwischen Bayern und Tirol leicht erkennen können. Dieser ist im Wald nämlich durch eine kaum zu übersehende Schneise gekennzeichnet. Wir sehen also regelmäßig hinauf zum Gipfel, der angemessen schnell näher kommt. Kein Vergleich zum Kirchbachkreuz einige Wochen zuvor!

Der Gipfel selbst liegt etwas oberhalb der Waldgrenze, sodass wir schon auf den letzten Höhenmetern wieder die Herbstsonne genießen können. Erwartungsgemäß ist am Gipfel einiges los, wir finden dennoch einen ruhigen Platz für unsere Brotzeit und eine gepflegte Flasche warme Milch.

Aussichtsreiche Gipfelpause
Zwar war ich schon neun Jahre zuvor einmal auf dem Spitzstein, aber auch heute finde ich die Aussicht einfach grandios: in jeder Richtung gibt’s mehr oder weniger bekannte Gipfel zu entdecken. Ich kann mich kaum satt sehen! Viele Gipfel in der näheren Umgebung habe ich schon einmal besucht, z. B. die Hochries im Norden die Hochries oder im Osten Geigelstein und Breitenstein.

Im Süden ist natürlich das nahe Kaisergebirge ein Blickfang. Über den vergleichsweise moderaten Höhen des Zahmen Kaisers zeigen sich die felsigen Spitzen des Wilden Kaisers im Gegenlicht. Schon etwas weiter weg sind die Gletscher der bereits schneebedeckten Zillertaler Alpen, ganz nah dagegen wieder das allen Münchnern Ausflüglern wohlbekannte Mangfallgebirge im Westen rund um das Hintere Sonnwendjoch, Rotwand und Wendelstein.

Gemütlicher Abstieg
So schön die Sonne auch ist, irgendwann endet auch die aussichtsreichste Gipfelpause. Wir packen also wieder alles zusammen und machen uns fertig für den Abstieg. Ein Blick auf den Ausstieg des sanierten Nordwandsteigs, ein Blick in die kleine Gipfelkapelle – und dann geht’s schon wieder los.

Durch den Wald und über die Wiesen erreichen wir schnell wieder das Spitzsteinhaus. Und von dort sind es auch nur noch wenige Minuten bis zum Parkplatz. Der Spitzstein bleibt einfach ein schnell zu erreichender Aussichtsgipfel!

Fazit
Auch mit unserem Nachwuchs im Tragesystem waren wir am Spitzstein zügig unterwegs: wer schnell auf- und absteigt, hat selbstverständlich mehr Pausenzeit am Gipfel. Und die fiel an diesem Tag besonders schön aus, schließlich zeigte sich der Goldene Herbst von seiner schönsten Seite! Ein schöner Ausklang unseres Familienurlaubs – dem bereits am nächsten Tag der Beginn meiner mehrmonatige Elternzeit folgte …
Tourendatum: 7. Oktober 2024
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