An den weiten, waldbestandenen Westflanke des Großen Arbers finden sich gleich mehrere Geländeeinschnitte mit Wasserfällen. Die bekanntesten und beliebtesten sind dabei die Rieslochfälle. Über mehrere Stufen sucht sich hier das Wasser über steile Stufen seinen geräuschvollen Weg in die Tiefe. Selbst wenn die reinen Fallhöhen eher übersichtlich ausfallen und überwiegend das Wasser die Steine hinunterzurutschen scheint – ein schöner Ausflug ist’s auf jeden Fall!
Inhalt
Ungewohnt später Start
Natürlich, der Bayerische Wald kann sicherlich nicht mit den Münchner Hausbergen mithalten. Weder in Bezug auf die Gipfelhöhen noch bei der Bekanntheit und Beliebtheit der Ausflugsziele. Aber das hat natürlich auch einige Vorteile, so rollen wir ganz gemütlich an einem späten Samstag Vormittag auf einen noch halb leeren Parkplatz am Rande von Bodenmais ein. Kostenlos ist der auch noch – das wäre uns in den Bayerischen Voralpen wohl eher nicht passiert. Der Nachwuchs genehmigt sich noch ein Fläschchen und dann geht’s auch schon mit dem Tragesystem los in Richtung Rieslochfälle.
Entlang der Rieslochfälle
Der Steig zum Fuß der Wasserfälle fällt überraschend holprig aus. Das macht mir zwar an und für sich nicht viel aus, mit einem Kind vor der Brust muss ich dennoch ein wenig aufpassen: ich sehe nur mit etwas Mühe, was direkt vor meinen Füßen los ist. Träumen ist also nicht, stattdessen gilt es immer wieder, eine passende Trittsequenz gewissermaßen zu planen und einfach umsetzen. Wir folgen dabei für nicht einmal eine halbe Stunde im Wesentlichen dem Riesbach durch das schattige Tal bis zur Unteren Wasserstube. Dort sind wir natürlich nicht die ersten, einige Familien und Gruppen haben es sich hier schon zur Brotzeit bequem gemacht. Nach einigen Fotos gehen wir allerdings bereits weiter – denn wir sind ja schließlich gerade erst vom Parkplatz aufgebrochen!

Besonders schön an den Rieslochfällen ist die Möglichkeit, gewissermaßen neben den Wasserfällen dem Bachverlauf folgen zu können. Sicherlich, das Gelände ist steil und etwas mühsam, der Steig aber für sich nicht besonders schwierig. Lohn für die Mühen sind immer wieder schöne Blicke zu den einzelnen Wasserfallstufen!

Abstecher zur Schweiklruh
Am oberen Ende der Wasserfälle angekommen beschließen wir, die sonst doch zu kurze Runde noch mit einem Besuch der Schweiklruh abzurunden. In meinen Karten ist dieser kleine Gipfel (immerhin knapp über 1.000 Meter hoch gelegen) als ein Aussichtspunkt eingezeichnet. Wir folgen also einem einsamen Steig über Stock und Stein und gelangen schließlich zu einer Holzbank. Allerdings kann man die einst gute Aussicht heute nur noch erahnen. Das eine oder andere Haus von Bodenmais lässt sich zwar noch ausmachen – im Großen und Ganzen ist der Blick von dem felsigen Rücken der Schweiklruh allerdings schlicht zugewachsen.

Die geistige Nahrung fällt also übersichtlich aus, glücklicherweise haben wir noch ein paar Snacks eingepackt. Gut gestärkt erreichen wir schnell wieder die Obere Wasserstube. Für den Rückweg zum Parkplatz nehmen wir einen breiteren Fußweg, der uns zunächst an den kleineren Wasserfällen des Wildauerbachs vorbeiführt.

Der weitere Abstieg hält dann keine Highlights mehr parat. Meine Hoffnung, von dieser Seite aus noch einige Blicke zu den Rieslochfällen zu bekommen, erfüllt sich leider nicht. Macht aber nichts, denn die ziemlich kurze Rundtour war abwechslungsreich genug!
Fazit
Der Spaziergang zu den Rieslochfällen ist auch mit einem Säugling im Tragesystem keine nennenswerte Herausforderung. So konnten wir ganz gemütlich die Steige und Wege durch den Wald genießen und natürlich die Rieslochfälle bestaunen. Besonders empfehlenswert ist die Runde an heißen Tagen: der Wald spendet viel Schatten und die Wasserfälle sorgen dann für angenehm feucht-kühle Luft!
Tourendatum: 10. August 2024
Schreibe einen Kommentar