Berg-Ge(he)n

Eckbauer

Morgenstimmung auf dem Weg zum Eckbauer

Der Eckbauer ist ein beliebtes Ziel von Touristen, die im Werdenfelser Land Urlaub machen. Eine Seilbahn führt auf diesen Hügel hinauf, eine Einkehr gibt’s dort oben natürlich auch – und die Partnachklamm lässt sich leicht im Abstieg erreichen. Das klingt erst einmal nach einem überlaufenen Ziel. Aber gerade im Frühjahr ist es dort oben so schön, dass ich dies alles in Kauf nehme. Und mit dem kleinen Umweg über Wamberg fällt die erste Tourenhälfte dennoch sehr einsam aus!

Blütenreicher Aufstieg nach Wamberg

Es ist noch früh am morgen, als wir auf einem noch leeren Parkplatz in der Nähe des Olympiastadions einrollen. Dieser ist sogar gebührenfrei und legal – so etwas gibt’s tatsächlich noch in Garmisch-Partenkirchen! Neben der finanziellen Ersparnis zahlt der günstige Ausgangspunkt besonders auf die weitere Planung ein. Wenig später schultern wir schon unsere Rucksäcke und los geht’s!

Vorbei am lokalen Krankenhaus gehen wir die erste ordentliche Steigung an. Ein Hohlweg leitet uns in Richtung Wamberg durch den Wald. Sobald das Gelände flacher wird, erreichen wir die ersten Wiesen und können auch schon ins kleine Dorf hinüberschauen. Wir haben Glück, der erste Schnitt ist auf den meisten Wiesen noch nicht erfolgt: eine Vielzahl an Blumen steht in voller Blüte, wobei die Farbe des heutigen Tages eindeutig gelb ist.

Satte Frühlingsfarben auf dem Weg nach Wamberg
Satte Frühlingsfarben auf dem Weg nach Wamberg

Nach einem zweiten Frühstück an der kleinen Kirche beginnen wir den zweiten Teil des Aufstiegs. Dabei begleiteten uns auch weiterhin prächtige Wiesen, die alsbald aber sehr steil ausfallen. So ruhig und unbelebt die Wege auch sind, so mühsam wird es. Glücklicherweise sind es aber nicht mehr allzu viele Höhenmeter bis zum dem Wetterstein vorgelagerten Hügelrücken.

Blumenparadies vor der ersten Mahd
Blumenparadies vor der ersten Mahd

Getrübte Ausblicke auf der Kammhöhe

Den breiten Wanderweg, der von der Elmauer Alm zum Eckbauer führt, verlassen wir aber rasch wieder. Stattdessen folgen wir einem kleinen Steig, der uns direkt über die Kammhöhe leitet. Die dortige, große Wiese lädt nicht nur zu einer Pause ein, sondern bietet auch grandiose Einblicke in die Wände des Wettersteingebirges. Aber nicht heute, denn zahlreiche Wolken hängen dort fest.

Die Aussicht ist weniger gut als erwartet, immerhin ist die Einkehr nah
Die Aussicht ist weniger gut als erwartet, immerhin ist die Einkehr nah

So fällt die Pause leichten Herzens recht übersichtlich aus und wir schlendern weiter zum nahen Eckbauern. Der frühere Hof und heutiger Berggasthof liegt, der Name lässt es schon vermuten, am Rande des Kamms und so gewissermaßen auf der Ecke des Hügels. Auf der sonnigen Terrasse sind noch einige Tische frei und wir kehren auf eine Gulaschsuppe und einen Apfelstrudel ein.

Am Berggasthaus Eckbauer ist erstaunlicherweise nicht viel los
Am Berggasthaus Eckbauer ist erstaunlicherweise nicht viel los

Abstieg zur Partnachklamm

Besonders lange bleiben wir allerdings nicht beim Eckbauern sitzen. Schließlich haben wir mit der Partnachklamm noch das Highlight der Tour vor uns. Dafür müssen wir allerdings einen Umweg in Kauf nehmen, denn der direkte Abstieg bis zum südlichen Ende der Klamm ist seit einigen Jahren wegen Bergstürzen gesperrt. Aber so schlimm ist das auch nicht, über die kleinen Weiler Vorder- und Hintergraseck dauert’s auch nur eine Viertelstunde länger. Mehr zu sehen gibt’s dabei erfreulicherweise auch.

Blümchen, wohin man auch schaut - auch in Vordergraseck
Blümchen, wohin man auch schaut – auch in Vordergraseck

Am Zusammenfluss von Partnach und Ferchenbach herrscht beinahe Volksfeststimmung. Zahlreiche Picknicks finden statt, der eine oder andere Fuß wird in der eiskalten Partnach gebadet – und unzählige Fotos werden auf die Handysensoren gebannt. Mich erstaunt das insofern, als dass die Partnachklamm dannd doch deutlich imposanter sein sollte.

Partnach und Ferchenbach führen erfreulich viel Wasser
Partnach und Ferchenbach führen erfreulich viel Wasser

Durch die Partnachklamm

Vor einiger Zeit ist die Klamm von Süden versperrt worden. Konnte man zuvor noch einfach so reinlaufen (und am Nordende zahlen), stehen dort nun massive Absperrgitter und ein Ticketautomat. Glücklicherweise funktioniert dieser, so dass wir auch ganz ohne „Sesam öffne Dich!“, „Sprich Freund und tritt ein“ oder andere Zaubersprüche in die Klamm gelangen. Wir haben Glück und es ist gerade nicht so viel los. Wir können also auch an der einen oder anderen Stelle anhalten und die Schönheit dieses Naturspektakels genießen.

Auch nach mehrmaligem Besuch ist die Partnachklamm immer sehenswert
Auch nach mehrmaligem Besuch bleibt die Partnachklamm sehenswert

Das Erlebnis fällt einigermaßen trocken aus, denn in den letzten Tagen war das Wetter recht gut. Dennoch fällt der eine oder andere Tropfen von der Tunneldecke nicht nur auf Kamera und Handys, sondern auch auf uns. Regenjacken haben wir keine dabei, die benötigt man bekanntlich nur in der Höllenbachklamm.

Rund um die Mittagsstunden kommt an einigen Stellen Licht in die Klamm
Rund um die Mittagsstunden kommt an einigen Stellen Licht in die Klamm

Trotz aller Stopps zum Staunen und Fotografieren: irgendwann kommen wir dann doch auf der anderen Seite an. Zurück in der Sonne, zurück in der Wärme! Wir verzichten auf die Kutschfahrt und machen uns stattdessen gut gelaunt per pedes auf den Weg in Richtung Partenkirchen. Eine kleine Stippvisite im Olympiastadion rundet schließlich noch die Runde ab.

Ich würde mich auch für viel Geld nicht trauen, dort hinunter zu springen ...
Ich würde mich auch für viel Geld nicht trauen, dort hinunter zu springen …

Fazit

Auch kurze Touren, wie diese zum Eckbauern, machen Spaß und fördern die Berglust. Besonders gut gefallen haben mir die Wiesen rund um Wamberg und natürlich, wie bei jedem meiner Besuche dort, die Partnachklamm!

Tourendatum: 27. Mai 2023

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