Der unberührte Schnee knirscht unter den Schneeschuhen, der Himmel ist stahlblau, die Sicht vorzüglich, der Tee in der Thermoskanne angenehm heiß. Ein schöner Bergtag! Für Dich bestimmt, aber auch für die Tierwelt?
Inhalt
Nicht alle Tier halten Winterschlaf
Einige Tierarten ziehen sich im Herbst in ihre unterirdischen, geschützten Bauten zurück und halten einen mehr oder weniger ausgedehnten Winterschlaf. Murmeltiere beispielsweise lassen sich von Schneeschuh- und Skitourengehern überhaupt nicht stören: sie verlassen im Winter ihren Bau nicht und zehren von ihren sommerlichen Fettreserven. Diese Möglichkeit steht anderen Tieren nicht zur Verfügung, erstaunlich viele Arten sind das ganze Jahr über aktiv. Nicht alle fallen auf, oft sind gerade die kleineren Tiere wie die Schneehühner besonders gut getarnt.
Ruhezonen sind für viele Tiere überlebensnotwendig
Das Nahrungsangebot im Winter ist für alle Tierarten eingeschränkt, ganz besonders bei einer geschlossenen Schneedecke. Energiesparen ist also angesagt. Und das schaffen wildlebende Tiere am besten, wenn sie von Menschen so wenig wie möglich gestört werden. Jeder Fluchtreflex kostet viel Kraft und stellt neben anderen Faktoren den Überwinterungserfolg für jedes Individuum im Gebirge in Frage. Seit einigen Jahren sind deshalb in enger Zusammenarbeit von Alpenverein, Behörden und Verbänden in den Bayerischen Alpen zahlreiche Ruhezonen ausgewiesen worden, um allen Tieren den winterlichen Rückzug in weitgehend ungestörte Gebiete zu ermöglichen.
Welche Arten von Schutzgebiete gibt es?
Zwei Arten von Schutzgebieten sind zu beachten:
- In behördlich angeordneten Wildschutzgebieten herrscht in den Wintermonaten ein absolutes Betretungsverbot. Bei Zuwiderhandlungen drohen Bußgelder.
- Die unter Mitwirkung des Alpenvereins entstandenen Wald-Wild-Schongebiete appellieren an die Eigenverantwortung von Schneeschuh- und Skitourengeher: die ausgewiesenen Gebiete sollen aus Gründen des Naturschutzes nicht betreten werden. In der Regel weisen große Informationstafeln an klassischen Einstiegspunkten und Parkplätzen auf diese Schutzgebiete vor Ort hin.
Was kannst Du tun?
Nicht nur im Winter beginnt der gelebte Naturschutz bereits bei der Tourenvorbereitung zuhause. Wenn Du Deine Bergtouren mit den sehr empfehlenswerten Alpenvereinskarten planst, hast Du es sehr einfach: die Schutzgebiete sind hier farblich markiert und kaum zu übersehen. Es wird Dir also nicht schwerfallen, spätestens mit dem Wintereinbruch die Wald-Wild-Schongebiete zu umgehen. Und keine Sorge: es bleiben mehr als genügend attraktive Wege und winterliche Gipfelziele übrig!
Aber auch in den größeren Tourenportalen wie outdooractive.com stehen Dir diese Informationen in der Regel zur Verfügung. Am besten schaust Du Dich auf Deinem bevorzugten Portal um: sicherlich findest Du (möglicherweise etwas versteckte) Einstellmöglichkeiten, um durch Schutzgebiete führende Tourenvorschläge nicht in Suchergebnissen erscheinen zu lassen oder passende Layer in die Kartenansicht einzublenden. Wenn Du keine Hinweise zu den Schutzgebieten entdeckst, sprich ruhig den Betreiber an, ob er nicht nachbessern kann. Je leichter diese Informationen zum naturverträglichen Wintererlebnis für alle verfügbar sind, umso besser.
Besonders wichtig ist es natürlich, all diese Informationen vor Ort auch zu beachten. Vielen Dank für Deinen ganz persönlichen Beitrag zum Naturschutz!
Zum Weiterlesen
Wie bereits erwähnt, sind die Wald-Wild-Schongebiete auf eine Initiative des Deutschen Alpenvereins zurückzuführen. Weitere Informationen zu dieser Initiative Natürlich auf Tour findest Du beispielsweise auf der Einstiegsseite des Projekts.
Ich bedanke mich für die Idee zu diesem Artikel herzlich bei Rebecca von Abenteuer Berge, die mich eindrücklich an die Problematik erinnert hat. Sie selbst hat es sich natürlich auch nicht nehmen lassen, dazu auch selbst einen Artikel zu veröffentlichen, den ich Dir selbstverständlich gerne weiterempfehle!
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