Den ersten richtig schönen Tag an der Amalfitana nutzen wir für einen Ausflug ins nahegelegene Ravello. Dieser kleine Ort liegt auf einer klippenartigen Anhöhe über dem nahen Meer. Aber nicht nur die Aussicht lockt uns, bietet Ravello trotz seiner geringen Größe doch einige berühmte Sehenswürdigkeiten, die wir uns nicht entgehen lassen wollen!
Inhalt
Abstieg nach Amalfi
Als wir morgens aufwachen, wundern wir uns etwas. Kein Regen prasselt an die Fensterscheibe, es ist richtig hell – und scheint nicht sogar die Sonne? Der kurze Abstecher auf die Terrasse unserer Ferienwohnung bestätigt das erste Bauchgefühl: es wird ein wunderschöner Sommertag werden!
Bereits am gestrigen Nachmittag haben wir den Weg nach Amalfi erkundet, so dass wir uns heute morgen ganz auf die Aussicht konzentrieren können. Und diese ist schlicht großartig, wir können uns kaum satt sehen! An fast jeder Ecke könnten wir länger stehen bleiben, das Panorama der Amalfitana und die Wärme der Sonne genießen.
Es ist noch recht früh, als wir in Amalfi ankommen. Das merkt man vor allem an den noch nicht ganz gefüllten Parkplätzen. In spätestens einer Stunde wird sich das alles geändert haben und die Gassen vor Touristen überquellen. Aber bevor es soweit kommt, sind wir schon längst weiter!
Entlang der Küste nach Atrani
Verschiedene Wege führen von Amalfi nach Ravello – wir entscheiden uns für den über den benachbarten Küstenort Atrani. Aber dafür müssen wir ihn erst einmal finden. Schließlich wollen wir ja nicht der bürgersteiglosen Küstenstraße folgen. Durch ein paar überrraschend leicht zu findende Gassen erreichen wir den Ortsrand von Amalfi und einen passablen Fußweg ins nahe Atrani. Wir kommen aber dennoch nicht besonders schnell dort an, denn der Ausblick ist viel zu schön!
Apropos schön: Atrani gehört zu „I borghi più belli d’Italia“, den schönsten Dörfern Italiens. Und das sieht man auch! Wir machen einen kurzen Abstecher zur Piazza Umberto I. und steuern dann den nahegelegenen, überraschend einsamen Strand an. Eine kleine Verpflegungspause vor dem langen Aufstieg nach Ravello ist nämlich anzuraten …
Steile Stufen nach Ravello
Bevor wir aber den Aufstieg beginnen, müssen wir erst einmal aus Atrani herausfinden. Und das ist gar nicht so einfach, denn die schmalen, verwinkelten Gassen erschweren den Überblick gewaltig. Schließlich erreichen wir aber die örtliche Kirche und entdecken die erste langgezogene Treppe. Sobald es wieder flacher wird, stehen wir im Nachbart Castiglione. Und natürlich am Fuß der nächsten Treppe …
Über unzählige Stufen steigen wir weiter hinauf in Richtung Ravello. Über uns können wir die Terrasse der Villa Cimbrone sehen, die direkt auf einer Klippe platziert ist. Später werden auch wir noch dort oben stehen, aber bis dahin vergiessen wir noch den einen oder anderen Schweißtropfen. Nach einer Zitronenplantage stehen wir am Fuß der Felsen. Ab jetzt wird’s endlich flacher, denn wir müssen erst Ravello ein wenig umrunden, um einen Zugang in die auf der Bergkuppe gelegene alte Bischofsstadt zu erreichen.
Eine halbe Stunde später erreichen wir dann endlich den Domplatz. Vor dem kleinen Stadtrundgang stärken wir uns erst einmal, um die zahlreichen Sehenswürdigkeiten auch genießen zu können. Gut ausgeruht spazieren wir durch die Gassen und machen natürlich auch einen Abstecher zum Oscar-Niemeyer-Auditorium. Diese noch recht junge Konzerthalle gehört zu den letzten Arbeiten des berühmten Architekten. Eigentlich passt sie so gar nicht in das alte Städtchen, macht aber doch etwas her!
Villa Rufolo
Zurück in Ravello kümmern wir uns um die beiden berühmten Villen des vielbesuchten Orts. Wir beginnen mit der Villa Rufolo, deren Ursprung auf das 13. Jahrhundert zurück geht. Die wunderschön angelegten, terrrassenförmigen Gärten wurden erst im 19. Jahrhundert angelegt, als ein schottischer Industrieller das ganze Areal neu gestaltete. Besonders gut gefallen hat mir ein Innenhof mit einem Kreuzgang in maurischen Formen sowie die zur Dorfseite gelegenen Anlagen.
Gegen den Ausblick von den Terrassen kommt aber nichts davon auch nur im Ansatz an. Wir können uns am Ausblick über die Küste kaum satt sehen. Leider ziehen immer wieder einige Wolken durch, aber irgendwann habe ich mein Wunschmotiv des heutigen Tages dann trotzdem im Kasten.
Villa Cimbrone
Eigentlich wäre das bisher Erlebte schon genug für diesen Ausflug. Es wäre aber Frevel, nicht auch noch der berühmten Villa Cimbrone einen Besuch abzustatten. Wir entrichten also noch einmal ein nicht geringes Eintrittsgeld – und stehen gleich in den perfekt angelegten Gärten. Das dazugehörige Luxushotel lassen wir links liegen, dennoch gibt es viel zu entdecken – es wird dauern, bis wir an der berühmten Terrasse ankommen werden!
Irgendwann stehen wir dann doch auf der Terrasse gleich über den Felsenklippen. Der Blick geht von dort weit über das Meer und entlang der Küstenlinie. Es fällt mir schwer, mich dort wieder loszueisen …
Irgendwann machen wir uns doch an den Rückweg und genießen noch einmal die Gärten. Ein Abstecher zum sehenswerten Kreuzgang des alten Palazzos rundet unseren Besuch der Villa Cimbrone ab.
Die Rückfahrt nach Amalfi treten wir mit einem hoffnungslos überfüllten Bus an. Aber wenigstens kommen wir so vergleichsweise schnell zu unserer Unterkunft zurück. Gelaufen sind wir heute jedenfalls genug!
Fazit
Der Besuch von Ravello war schlicht großartig. Gerade Villa Rufolo und Villa Cimbrone sind eine glasklare Empfehlung – dass beide auch noch im gleichen Ort liegen, ist für Touristen natürlich passend, aber kein Zufall: der Zauber des Bergdorfs liegt einfach in seiner kaum zu übertreffenden Lage auf den steil aufragenden Felsen!
Tourendatum: 4. Mai 2023
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